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Das DORA-Projekt gehört zur Pilotphase “Digitalisierung und Bereitstellung (noch) rechtebewehrter Objekte“ und wird vom 01.09.2025 bis 31.08.2027 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Bereich „Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme (LIS)“ gefördert (Link zum Projekt in GEPRIS).

Als Forschungseinrichtung hat das Deutsche Kunstarchiv das Ziel, seine Daten zeit- und ortsunabhängig zu veröffentlichen – neben der bestehenden Möglichkeit, die Originale vor Ort im Studiensaal einzusehen. Um diese Form der Forschung zu ermöglichen, müssen die Dokumente nicht nur digitalisiert und verzeichnet, sondern auch ihre rechtlichen Rahmenbedingungen präzise erfasst werden.
Archive stehen dabei vor komplexen Herausforderungen, da die Entstehungszeit und Urheberschaft der Archivalien eine Vielzahl rechtlicher Fragen aufwerfen – von Urheber- und Verwertungsrechten bis hin zu Persönlichkeitsrechten.

Hier setzt das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Pilotprojekt DORA an. Es verfolgt das Ziel, ein standardisiertes und maschinenlesbares Rechtemanagement für den Archivkontext zu entwickeln, um die rechtssichere Veröffentlichung von Archivdaten für die Wissenschaft zu ermöglichen.

DORA = Digitales Ontologie-gestütztes Rechtemanagement im Archiv

Im Mittelpunkt steht die Erarbeitung einer Richtlinie zur strukturierten und interoperablen Erfassung von Rechteinformationen im Archivwesen. Grundlage bildet der ISO-Standard 21127 (CIDOC CRM), der um Rechteinformationen erweitert und um eine Rights Expression Language (REL) ergänzt werden soll. Das CIDOC CRM ist eine Ontologie im Bereich der Kultur- und Gedächtnisinstitutionen und steht als Implementierung in der Web Ontology Language (OWL) zur Verfügung. Entsprechend wird die Erweiterung (REL) ebenfalls als Ontologie in OWL umgesetzt und in enger Abstimmung mit der internationalen CIDOC CRM Special Interest Group entwickelt, um eine langfristige Nachnutzung sicherzustellen.

Als mögliche Rights Expression Language wird insbesondere die Open Digital Rights Language (ODRL) geprüft, daneben auch Alternativen wie ccREL. Die gewählte Lösung wird zusammen mit einer ausführlichen Dokumentation veröffentlicht. Darüber hinaus sollen nachhaltige Workflows entwickelt werden, um rechtliche Fragestellungen im Deutschen Kunstarchiv systematisch zu bearbeiten, sowie offene Lehrmaterialien (Open Educational Resources, OER) für die weiterführende Nutzung bereitgestellt werden.

Abschließend wird das Deutsche Kunstarchiv die entwickelte Erweiterung in sein Archivsystem implementieren und REL-basierte Schnittstellen für Archivdatensätze umsetzen, um eine nachhaltige und übertragbare Anwendung des Rechtemanagements zu gewährleisten.